Lieber Thomas, liebe Mitlesende,Eric Clapton hat während der Corona-Pandemie sehr viele Fans verloren. Seine mehrfachen Entgleisungen zum Thema Impfung und zum Thema Gesundheitsmaßnahmen haben bei uns Betreiber:innen der Plattform viele Irritationen und Enttäuschungen ausgelöst. Die meisten Mitstreiter:innen des Forums distanzieren sich ausdrücklich von Claptons Äußerungen und den dazu gehörigen Musikprojekten während der Pandemie. Dadurch, dass er auch auf musikalischer Ebene das Thema offensiv angegangen ist (siehe z.B. den Song "Stand and Deliver", wo Clapton vom "Sklaven" spricht, der sich den Pandemie-Maßnahmen ergibt), ist eine Trennung von Mensch und musikalischem Werk schwierig. Das Projekt Clapton.de läuft daher nicht mehr als klassische "Fan-Page". Die Website wird nun als kritisches Forum weiterlaufen und hier freuen wir uns auch in Zukunft auf zahlreiche, kontroverse Beiträge!
durch Zufall bin ich nun auf diese neue Präambel gestoßen, die ich inhaltlich nicht im geringsten teile, die aber einiges hier ändern will... Na gut, über Corona haben wir viel diskutiert. Was mir aber schon zu denken gibt, ist dieses generelle Abrücken von EC. Die Seite will nun keine "Fan-Seite" mehr sein, dabei würde ich mal unterstellen, dass unser Webmaster mal ein Riesenfan war. Was ist da passiert?
Meine These: Dadurch das man viel zu viel über jeden Star heute weiß, ist es generell sehr schwer geworden "Fan" zu sein. Bezogen auf EC bedeutet das: Wir haben heute ein so konkretes Bild von Eric Clapton, dass er nicht mehr als Projektionsfläche für unsere verliebten Vorstellungen taugt. Ich denke nicht, dass er sich verändert hat. Verändert hat sich - durch das Internet - nur die Menge dessen, was wir über ihn wissen. Das ist ein bisschen wie in einer langen Beziehung. Irgendwann holt einen die Realität ein und man erkennt, dass der andere Mensch eher eine Projektionsfläche der eigenen Sehnsüchte war. Dann beginnt in der Regel das, was man Beziehung nennt. Und wenn man Glück hat und sich entsprechend Mühe gibt, wird aus Verliebtsein Liebe.
Und genau das ist es, was ich hier in den vergangen 2 Jahren ein bisschen vermisse. Manche picken sich ein paar schräge Aussagen heraus, denen man eben zustimmen kann oder auch nicht, und stellen sie als das große Ganze dar. Betrachtet man das Lebenswerk von EC dann ist das, was manche hier so verachtenswert finden, einfach nur ein minimaler Ausschnitt.
Ich finde, wir müssen zurück kommen zu dem, weshalb wir uns alle mal verliebt haben. Eine Liebe in die Tonne zu klopfen, weil der andere eine abweichende Meinung zum Thema Corona-Maßnahmen hat, ist drei Stufen zu heavy. Außerdem schaden wir nicht ihm mit dieser black magic, sondern nur uns selbst.
LG
Frank