EC im Spiegel Online: Altrocker und Rassist ?

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wolfi
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EC im Spiegel Online: Altrocker und Rassist ?

Beitrag von wolfi »

Habt Ihr das schon gesehen ?

http://einestages.spiegel.de/s/tb/27341 ... alter.html
Eric ist auf Bild Nr. 13 und 14 (mit der Queen!) zu sehen
Interessen heute: Immer noch Rassismus. 2007 erklärte er in der Fernsehsendung "The Southbank Show" erneut seine Solidarität mit Enoch Powell und bestritt, dass dessen Haltung rassistisch sei. Er erklärte in seiner im gleichen Jahr erschienenen Autobiografie seine ausländerfeindliche Tirade von 1976 damit, seine damalige Angebetete sei von einem Mitglied der Saudi-arabischen Königsfamilie "angegafft" worden.

Queen Elizabeth II. indes, hier bei einem Empfang im Buckingham-Palast 2005 mit Eric Clapton, schien sich an den umstrittenen Äußerungen des Gitarristen nicht dauerhaft zu stören.
klaeptn
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Re: EC im Spiegel Online: Altrocker und Rassist ?

Beitrag von klaeptn »

... ist schon ein bisschen seltsam zusammengestellt, um eine kolumne vollzumüllen. jemand wie eric, der nachweislich besten kontakt mit farbigen musikern zum rassisten zu stempeln, ist hirnrissig ... egal welche dummen bemerkungen er in jungen jahren gemacht hat. immer locker bleiben!!! schade für den print oder arbeitsaufwand.
Webmaster
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Re: EC im Spiegel Online: Altrocker und Rassist ?

Beitrag von Webmaster »

Mir ist der vorschnelle Umgang mit dem Rassismus-Begriff übel aufgestoßen. Inbesondere die Macher vom Spiegel sollten doch wissen, das ein reflektierter Umgang mit sensiblen Begriffen notwendig ist. Die Kehrseite dessen hat ja jüngst Jakob Augstein mit dem Antisemitismus-Vorwurf erfahren müssen.
frank
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Re: EC im Spiegel Online: Altrocker und Rassist ?

Beitrag von frank »

hallo zusammen,

dazu mein input:

1. spiegel online unterscheidet sich kaum noch von boulevardmedien. der einzige grund, weshalb online-medien bilderstrecken machen, ist, die click-rate zu erhöhen und dadurch höhere preise für banner und ähnliches zu erzielen. wenn man so etwas also nicht rasant formuliert, klickt keiner weiter und die einnahmen bleiben aus.

2. ich habe mal in irland in einer wg gewohnt. mit einem weißen südafrikanischen rassisten, der gleichzeitig der größte blues-fan war, den ich jemals kennen gelernt habe. er war auch bassist in einer bluesband und hat musiker wie muddy waters oder bb king zutiefst verehrt. der schwarze an sich hatte aber in seinem lebensraum nichts zu suchen. die ingenieurskunst der deutschen hat er sehr verehrt. wir sollen uns von den engländern bloß nichts einreden lassen: der adolf hatte das herz am rechten fleck...

3. enoch powell war kein rassist. er war ein hochgebildeter und eloquenter vertreter eines alten, übermächtigen großbritannien. nach dem motto "british red all over the world". eine rechtskonservative sehnsuchtsfigur in einem land, in dem die einwohner bis heute den alten zeiten nachhängen und ja eigentlich schon der meinung sind, etwas ganz besonderes zu sein. zumindest meint man das wohl in cbe und fox hunting-kreisen. da muss man sich elitär geben und die zuwanderung auf ein minimum beschränken. otherwise there will be rivers of blood, prophezeite powell damals.

war ec nun rassist? nein. damals war er wohl naiv, ungebildet und besoffen. heute ist er eben als bürger großbritanniens in kreisen angekommen, die ihm von geburt wegen eigentlich verschlossen waren. das verschafft sicherheit und identität, die es zu rationalisieren und untermauern gilt. die bittere pille müssen wir schlucken.

grüße
frank
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CDW
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Re: EC im Spiegel Online: Altrocker und Rassist ?

Beitrag von CDW »

Elitäres Gehabe– ob unterschwellig transportiert oder öffentlich zur Schau getragen – beinhaltet immer auch eine Geringschätzung aller Mitmenschen, die vermeintlich nicht diesem erlauchten Kreise angehören.

Derartiges Verhalten kotzt mich an. Und zwar bei Jedermann und in jeder Situation.

Für mich ist Clapton´s Einstellung in dieser Sache unbegreiflich. Es ist vielleicht noch entschuldbar, wenn man sich in jungen Jahren einmalig - zugedröhnt mit Drogen und Alkohol – zu solchen Äußerungen hinreißen lässt.
Sein Gedankengut und seine Sichtweise in diesen Dingen haben sich anscheinend – heute sicher mit klarem Kopf und einer erheblichen Menge Lebenserfahrung mehr - bis in die heutige Zeit erhalten. Für mich sehr bedauerlich.

Als Fan muss ich dieses Wissen um seine „dunkle“ Seite total bei Seite schieben, sonst könnte ich diesen begnadeten Gitarristen und seine tolle Musik nicht unbeschwert genießen. Und das möchte ich, wenn möglich, noch lange Zeit.

Ich weiß, es ist nicht konsequent von mir. Ich blende negatives einfach aus, um mich nur am Positiven zu erfreuen. Das kann man mir auch als egoistisches Gehabe und einseitige Wahrnehmung auslegen – eine Eigenschaft, die mich bei anderen Menschen auch sehr stört. Das ist dann wohl meine „dunkle“ Seite.

Wo Licht ist, ist auch Schatten – oder wie frank treffend sagt:
die bittere pille müssen wir schlucken.
Gruß - CDW
Unsere Freude beginnt dort, wo wir Andere zum Lächeln bringen.
Jürgen Steinke
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Registriert: Fr 20. Jul 2012, 10:48

Re: EC im Spiegel Online: Altrocker und Rassist ?

Beitrag von Jürgen Steinke »

Es würde mich vor allem interessieren, was die "Erfinder" der von ihm so geschätzten Bluesmusik, allesamt schwarz, beispielsweise B.B. King, Buddy Guy etc. c- oder aber sein "Freund" Jimmy Hendrix - so er noch lebte - zu diesem Schwachsinn sagen würden. Eigentlich müssten die noch lebenden schwarzen Musiker es ablehnen, mit ihm nochmals auf eine Bühne zu stehen.

Ich hoffe nur, die Pressemeldungen entsprechen der Wahrheit. Ansonsten ziehe ich jedes gesagte Wort zurück und entschuldige mich in aller Form.
itsme
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Registriert: Di 17. Jan 2012, 18:26

Re: EC im Spiegel Online: Altrocker und Rassist ?

Beitrag von itsme »

moin moin,

sollte man, nur weil der herr clapton etwas gegen ausländer hat, also gegen einige wohlgemerkt, seine musik nicht mehr hören?
im grunde schon. mich widert solch gedankengut an.
eric ist glücklicherweise in einer position in der er niemandem mehr etwas beweisen muss oder sich irgendwem anpassen muss. er ist ohne frage sein eigener herr. welch luxus. er kann seiner kreativität freien lauf lassen und viele menschen finden das auch noch klasse und pilgern ihm nach. es gibt also keinen grund irgendwelchen kreisen gerecht zu werden. er könnte der trendsetter sein. leider macht er das wohl nicht immer. obwohl das so gar nicht zu seinem sonstigen sozialen einsatz passt.
ich halte es mit cdw.
mein alltag ist anstrengend genug. und die musik von eric und ein glas wein ist da immer ein genußvoller augenblick, der mir erholung gibt.
aber im grunde sollte man den ganzen kram in die berühmte tonne kloppen. es gibt ja genug geile bluesmusiker.
aber eben nur im grunde...

grüße,
klaus
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